Rasenpflege im Herbst - Abschleppen & Topdressing
41. Report-Ausgabe

Rasenpflege im Herbst - Abschleppen & Topdressing

Die Temperaturen werden milder und die Rasenflächen trocknen langsamer ab; seit dem Frühjahr wurde gemäht und gespielt, ab Spätsommer sind auf vielen Plätzen wieder die Regenwürmer aktiv. Zwar lockern und belüften sie den Boden bzw. die Rasentragschicht, hinterlassen auf der Oberfläche des Spielfeldes jedoch ihren Auswurf bzw. Kot. Was man zunächst nicht glauben mag, wird spätestens nach dem Winter deutlich: der Platz wird dadurch uneben und "verschmiert" an der Oberfläche. Die Unebenheiten nehmen zu, wenn man nicht schon im Herbst etwas dagegen unternimmt.

Wachsen die Gräser in den Auswurf, verfestigen sie die kleinen "Überhöhungen". Je länger man wartet, umso schwerer wird es, diese Überhöhungen zu beseitigen. Oft werden wir dann gefragt, ob man den Platz walzen sollte. Die Antwort lautet in fast allen Fällen entschieden: Nein! Beim Walzen wird der Auswurf der Regenwürmer zwar angedrückt, aber an dieser Stelle ist die Platzoberfläche danach wie "versiegelt", teilweise werden Gräser unter dem gewalzten Auswurf "erdrückt" und so bietet man Wildkräutern die Chance, sich in den kleinen "Fehlstellen" anzusiedeln. Viel besser ist das Abschleppen der Rasenfläche mit einem Schleppnetz, einer einfachen Baustahlmatte oder die Verwendung eines Striegels oder Verticutierers. Die kleinen "Häufchen" können bei trockener Witterung leicht zerkleinert und verteilt werden. Der Vorteil: die Gräser werden „herausgerecht“, können normal weiter wachsen und der Regenwurmkot verbleibt nicht in einem kleinen Bereich. Dennoch wird durch die höheren Feinanteile an der Oberfläche langsam die Wasserdurchlässigkeit reduziert. Der Platz trocknet oberflächig schlechter ab und kann "verschmieren". Die Lösung: Topdressing!

Unter dem Begriff Topdressing versteht man das Besanden einer Rasenfläche. Verwendet wird meistens ein gewaschener Sand der Körnung 0-2 mm (ggf. auch 0-4 mm); dabei sollte der Sand pH-Wert neutral, also kalkfrei, sein. Der Sand weist idealerweise einen hohen Fein- und Mittelsandanteil auf; feinere Anteile (Ton- und Schluff) sind unerwünscht. Ist der Sand aufgebracht, wird er anschließend in die Grasnarbe eingearbeitet. Dadurch erzielt man eine Verbesserung der Oberfläche hinsichtlich der Ebenheit. Weiterhin wirkt der Sand (als mineralischer Anteil) den zunehmenden organischen Bestandteilen in der Rasentragschicht entgegen. Bei hoher Regenwurmaktivität kann das Topdressing z.B. hilfreich sein, um die Oberfläche des Rasens wieder zu stabilisieren. Dabei magert der Sand den sehr feinen Regenwurmkot (auch Regenwurmlosung genannt) an der Spielfeldoberfläche ab. Die Oberfläche bleibt dadurch offenporig und Wasser kann leichter in den Wurzelhorizont eindringen. Das Topdressing kann sogar die Regenwurmaktivität verringern, da die Würmer weiche Böden (hoher Feinanteil), welche die Feuchtigkeit lange halten, bevorzugen. Werden Sportplätze längere Zeit nicht besandet, kann der Aufbau weicher und wasserundurchlässiger werden. Oft erkennt man dies an den „tiefen Torräumen“. Regelmäßiges und richtig dosiertes Besanden hilft auf DIN-Plätzen und INTERGREEN-Systembauweisen (auch bodennahe Bauweise) bei der Oberflächenstabilisierung. Um die richtige Menge Sand und eventuell notwendige Bodenbearbeitungen einzuplanen, wenden Sie sich einfach an Ihren INTERGREEN-Fachberater.

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