04/2025 INTERGREEN Newsletter
Wintervorbereitung für den Sportplatz
Für einen natürlichen Sportrasen beginnt mit den Wintermonaten die härteste Zeit zur Überdauerung. Auch für die Gräser gilt ein zyklischer Vegetationsverlauf bei dem im Winter eine weitgehende Vegetationsruhe einsetzt. Das bedeutet für die Narbendichte, dass in dieser Zeit kein Regenerationswachstum stattfindet und die Rasenarbe bei entsprechender Bespielung zunehmend lückiger wird. Je besser die Rasenfläche auf diese Zeit vorbereitet wird, umso länger bleibt die Bespielbarkeit erhalten.
Einige gezielte Pflegemaßnahmen dienen zur Wintervorbereitung des Sportrasens, damit die Rasennarbe gesund durch die kalte Jahreszeit kommt und im Frühjahr schnell wieder belastbar ist. Wichtige Punkte sollen hier angesprochen werden.
Schnitt- und Mähmanagement
- Der letzte Schnitt erfolgt kurz vor Wintereinbruch, so lange der Rasen wächst (Schnitthöhe ca. 35-40 mm).
- Rasen sollt nicht zu hoch (Pilzgefahr, Lagerbildung) und nicht zu tief (verstärkte Frostschäden) in den Winter gehen.
Ausgewogene Nährstoffversorgung
- Einsatz eines Herbstdüngers (z. B. NPK-Dünger mit hohem Kaliumanteil, wenig Stickstoff oder NK-Dünger mit starkem K-Anteil).
- Kalium stärkt die Zellwände, verbessert Frost- und Krankheitsresistenz.
- Organisch-mineralische Dünger mit langsamer Freisetzung sind möglich, wobei die N-Freisetzung dann im Frühjahr erfolgt.
Bodenpflege durch Belüftung
- Bei Bedarf (Bodendichte messen) zur Verbesserung der Wasserabführung und Bodenatmung Bearbeitung mit Aerifizierer bzw. Verti-Drain Gerät.
- Topdressing mit sandigen Materialien (0-2 mm), zur Stabilisierung der Oberflächen und Optimierung der Ebenflächigkeit.
- Regelmäßiges Entfernen von Laub und Schnittgut zur Vermeidung von Pilzbefall (Schneeschimmel).
Bewässerung und Entwässerung
- Drainagen kontrollieren und ggf. spülen, damit keine Staunässe im Winter entsteht.
- Regnerköpfe bei Versenkregneranlage prüfen und vor Frostperiode Beregnungsanlage ausblasen (s.u.).
Schutzmaßnahmen und Spielintensität
- Zur Vermeidung von Narbenschäden möglichst geringe Belastung bei Frost oder starker Nässe.
- Regeln für Winterspielbetrieb bei Frosttagen aufstellen. Bei Bedarf Teilbereiche der Anlage temporär sperren. Abdeckvliese als Winterruheschutz in gefährdeten Bereichen nutzen (z.B. kritische Stellen im Strafraum).
Neben der Überprüfung und Ergänzung der Ausrüstung zur sachgerechten Durchführung des Winterdienstes, sollte auch die Hardware auf der Sportanlage winterfest gemacht werden.
Eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Frostschäden an der Beregnungsanlage ist die fachgerechte Entleerung. Die folgende Checklist gibt eine Anleitung.
Checkliste:
Beregnungsanlage winterfest machen
- Wasserzufuhr schließen:
• Hauptventil und ggf. Zwischenventile absperren. - Leitungen entleeren:
• Entleerungshähne an den tiefsten Punkten öffnen.
• Filter, Sammelbehälter und Wasserzähler entleeren. - Druckluftspülung durchführen:
• Kompressor anschließen (2–3 bar, nicht höher!).
• Leitungen Strang für Strang ausblasen, bis nur noch Luft kommt.
• Reihenfolge: Hauptleitung → Nebenleitungen → Regner. - Regner sichern:
• Nach Spülung Regner in Ruhestellung bringen.
• Auf Schäden oder Undichtigkeiten prüfen. - Pumpen und Steuerung:
• Pumpen entleeren oder frostsicher einlagern.
• Magnetventile überprüfen.
• Steuergerät trocken lagern, Stromversorgung trennen. - Kontrolle und Dokumentation:
• Entwässerungsschächte freihalten.
• Auffälligkeiten (Defekte, Ersatzbedarf) notieren → Reparatur im Frühjahr einplanen.
Hinweis: Selbst kleine Wasserreste können Leitungen oder Regner im Frost sprengen, daher unbedingt gründlich arbeiten!
Fachbetriebe der INTERGREEN-Partner sind auf derartige Serviceleistungen spezialisiert und übernehmen nach Absprache die ordnungsgemäßen Arbeiten zur Winterfestmachung der Beregnungsanlage.
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck,
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de