04/2025 INTERGREEN Newsletter
Wie sieht die Sportplatzpflege der Zukunft aus?
Mit dem Ablauf der Pflegesaison bietet sich in der Regel die Gelegenheit zu einem Rückblick auf die Ergebnisse der realisierten Maßnahmen an. Aus diesen Erkenntnissen sollten angemessenen Pflegekonzepte für die zukünftige Entwicklung der Sportanlagen abgeleitet werden. Was sind die Herausforderungen, was sind die Trends für die nähere Zukunft? In den Fachkreisen erwartet man, dass sich die Digitalisierung rasch vom Hilfsmittel zum Standardwerkzeug entwickeln wird. Sie macht somit die Sportplatzpflege effizienter, nachhaltiger und auch für kleinere Vereine professionell beherrschbar.
Monitoring und Digitalisierung
Pflegekonzepte werden verstärkt daran gemessen, wie effizient sie Spielqualität, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung miteinander verbinden. Für die Planung heißt das, einen praxisnahen Einsatz digitaler Technologien, klimaangepasster Pflegestrategien und möglichst innovativer Rasenlösungen zu berücksichtigen.
Die Digitalisierung wird zu einem zentralen Treiber der Sportplatzpflege der Zukunft und entwickelt sich rasch vom Trend zum Standard, dies bedeutet:
- Datengestützte Entscheidungen: Sensoren, Drohnen und Apps liefern präzise Informationen über Bodenfeuchte, Nährstoffstatus und Belastung.
- Effizienzsteigerung: Automatisierte Systeme optimieren Bewässerung, Düngung und Pflegeintervalle, Ressourcen wie Wasser, Dünger und Energie werden gezielt eingesetzt.
- Nachhaltigkeit: Durch digitale Auswertungen lassen sich Pflegekonzepte klima- und standortgerecht anpassen.
- Transparenz und Dokumentation: Digitale Plattformen ermöglichen eine lückenlose Nachverfolgung und erleichtern Kommunikation mit den Vereinen, Behörden und Fördergebern.
Materialien und Systeme
Bei der Auswahl von Düngemitteln werden verstärkt organische Produkte genutzt, die in Kombination mit innovativen Biostimulanzien zu umweltfreundlichen Nährstoffsystemen kombiniert werden. Aus der Gräserzüchtung wird angepasstes Saatgut mit widerstandsfähigen Rasensorten für höhere Stressresistenz bei Trockenheit und Rasenkrankheiten erwartet.
Ein besonderes Augenmerk gilt den sensorgesteuerten, intelligenten Bewässerungssystemen zur Einsparung der Ressource Wasser.
Für hochwertige, stark genutzte Rasensportplätze werden Hybridrasensysteme bevorzugt eingebaut.
Dienstleister und Robotertechnik
Qualifizierte Fachkräfte kommen oft nur noch in spezialisierten Dienstleistungs-unternehmen zum Einsatz. So dürfte in fünf bis zehn Jahren auf vielen modernen Sportplätzen der Roboter-Einsatz zum Standard werden. Insbesondere beim Mähen werden autonome Maschinen die Arbeiten weitgehend übernehmen.
Bei entsprechender Robotertechnik in Kombination mit Sensorik, Drohnen und automatisierten Bewässerungssystemen entsteht so ein halb- bis vollautonomes Pflegesystem, das Ressourcen spart, den Rasen gleichmäßiger in Schuss hält und ökologische Belastungen minimiert.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit und auch aus wirtschaftlichen Überlegungen wird die Robotertechnik in der Sportplatzpflege in den nächsten Jahren einen deutlich größeren Stellenwert bekommen.
Startups als Plattform
Startups spielen eine zentrale Rolle, da sie flexibel und agil sind, um neue Technologien zu entwickeln und anzupassen. Sie arbeiten oft an der Schnittstelle von Technologie und Realisierung der Sportrasenpflege. Das erlaubt ihnen schon heute, innovative und praxisnahe Lösungen anzubieten und regional zu optimieren.
So legt beispielsweise Raw Stadia den Fokus auf hochpräzise Datenerfassung und Analyse von Spielflächen zur Optimierung der Spielqualität und Sicherheit.
Greenway fördert die Entwicklung intelligenter Systeme für ressourcenschonende Bewässerung und Pflege mit Nutzung der Satellitenüberwachung. Eine Cloudbasierte Rasenmanagement-Software liefert Turfcoach. Hierbei werden die Daten von Sensoren, Wetterstationen und Drohnen in Pflegeplänen integriert. Startups bringen frisches Wissen und innovative Denkansätze in eine Branche, die traditionell von Handarbeit und Erfahrung geprägt ist (ChatGPT, 2025).
Fazit
Nachhaltige Sportrasenpflege entwickelt sich klar in Richtung Technologiegestützte Effizienz. Es entstehen Netzwerke physischer Geräte, die mit Sensoren und Software ausgestattet sind (IoT = Internet of Things, smarte Bewässerung). Umweltgerechte Betriebsstoffe wie Dünger, Pflanzenschutz oder Sand gewinnen an Bedeutung (organisch, recycelt, regional). Die Daten aus dem Monitoring fließen in eine zentrale KI-Plattform, mit deren Hilfe zielgerichtete individuelle Pflegekonzepte bereitgestellt werden, sodass der hohe Qualitätsstandard auf den Sportanlagen gesichert wird.
Quellenhinweise:
- CHATGPT, 2025: KI-Anwendung. www.chatopenai.de
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck,
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de