01/2025 INTERGREEN Newsletter
Ermittlung der richtigen Saatstärke für Rasenmischungen
Rasenmischungen bestehen in der Regel aus verschiedenen Gräserarten und geeigneten Rasensorten. Die Eigenschaften eines bestimmten Rasentyps (Strapazierrasen, Gebrauchsrasen etc.) werden durch die Artenzusammensetzung der Mischung bestimmt. Die entsprechenden Angaben findet der Verbraucher auf dem grünen Saatgut-Etikett an der Verpackung.
Saatmenge abhängig von TKM
Aus verschiedenen Untersuchungen und eigenen Beobachtungen geht hervor, dass bei der Rasenanlage eine Saatstärke von drei Saatkörnern pro Quadratzentimeter voll ausreichend ist. Das entspricht einer Kornzahl von 30. 000 Saatkörnern/m².

Bei der Betrachtung der Spelzfrüchte (Samenkörner) wird deutlich, dass die Grasarten charakteristische Größen und damit unterschiedliche Gewichte besitzen. Zum Vergleich der Gräser wird deshalb das Gewicht für 1.000 Saatkörner ermittelt und als TKM (Tausendkornmasse) angegeben s. Tabelle 1.
Tausendkornmasse "TKM" Rasengräser
(Früher Tausendkorngewicht "TKG")
Grasart | TKM (in g) |
Anzahl Samen (je g) |
---|---|---|
Festuca rubra | 1,0 | 1.000 |
Lolium perenne | 1,8 | 600 |
Poa pratensis | 0,25 | 4.000 |
Festuca arundinacea | 2,0 | 500 |
Tab. 1: In der Übersicht sind die durchschnittlichen Angaben für die jeweiligen Arten genannt, im Sortenspektrum kann es zu spezifischen Abweichungen kommen. (Quelle: DRG)
Je nach Mischungsanteilen (kleine und große Saatkörner) führt das zu unterschiedlichen Saatmengen, damit etwa die Größenordnung von 30 000 Saatkörnern/m² erzielt wird. So variieren auf den Packungen die empfohlenen Angaben für die Saatmengen von 20 bis 50 g/m².
Berechnungsgrundlage für Saatmenge
Zur Erreichung der angestrebten Zielgröße von 30.000 Saatkörnern/m² ergeben sich je nach Mischungstyp unterschiedliche Saatmengen pro Quadratmeter. In Tabelle 2 werden Mischungsanteile und TKM kombiniert, sodass sich daraus der absolute Anteil der Saatkörner pro m² ergibt
Mischungsanteile in Gew.-% |
Aussaatstärke 20 g/m² |
Anteil Saatkörner pro /m² |
---|---|---|
40 % Festuca rubra | Anteil = 8 g | 8.000 |
30 %Lolium perenne | Anteil = 6 g | 3.600 |
30 % Poa pratensis | Anteil = 6 g | 24.000 |
Gesamt: 35.600 |
Tab. 2: Mischungsanteile in % für eine RSM-Mischung und der absolute Anteil der Saatkörner pro m².
Bei einer durchschnittlichen Keimfähigkeit von 85 % werden bei der Aussaatmenge von 20 g/m² ca. 30.260 keimfähige Samen pro Quadratmeter ausgebracht.
Fazit
Sowohl bei der Rasenneuanlage als auch bei der Nachsaat kommt es darauf an, die richtige Saatmenge in Abhängigkeit vom Rasentyp (Artenanteile) auszubringen. Eine überhöhte Saatstärke führt nicht zu einem schnelleren Narbenschluss, da sich die einzelnen Gräser in der Jugendentwicklung behindern würden und eine sogenannte Reduktionsphase mit dem Absterben der schwächeren Gräser einhergeht.
Nach der Keimphase der Gräser setzt die Etablierungsphase mit der Bildung weiterer Blätter ein und es folgt dann die Bestockungsphase mit der Ausbildung zusätzlicher Seitentriebe, die maßgeblich zur Ausprägung der Narbendichte beiträgt.
Quellenhinweise:
MÜLLER-BECK, K.G. 2021: Richtige Saatstärke bei Rasenmischungen abhängig von Mischungszusammensetzung. www.rasengesellschaft.de/newsreader/richtige-saatst%C3%A4rke-bei-rasenmischungen-abh%C3%A4ngig-von-mischungszusammensetzung.html
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck,
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de