05/2023 INTERGREEN Newsletter
Angewandte Rasenwissenschaft steht für Praxisorientierung
Regelmäßiger Austausch
Die inzwischen etablierte Einrichtung einer Professur für “Rasenwissenschaften“ an der Hochschule Osnabrück profitiert von der finanziellen Unterstützung durch die engagierten Förderer aus der Rasenbranche. Auch die INTERGREEN AG beteiligt sich als Mitglied der Deutschen Rasengesellschaft e.V. im Kreise der Förderer mit einem angemessenen Betrag zur Finanzierung der Forschungsaktivitäten. Dieser Förderer-Kreis wird regelmäßig zum Gedankenaustausch, in Form einer Beiratssitzung, an die Hochschule eingeladen. So war am 8.11.2023 ein Großteil der 13 Einzelstifter aus dem Bereich der Institutionen und Fachfirmen nach Osnabrück angereist. Die Förderer begrüßten es, dass im Zuge der Neuakkreditierung von Studiengängen an der Hochschule Osnabrück der Masterstudiengang „Rasenwissenschaften“ ab 2024 dauerhaft eingebunden werden soll.
Praxisrelevanz hat hohe Priorität
Durch die Bereitstellung von Sachmitteln und die finanzielle Unterstützung aktueller Themenbereiche der Rasenforschung, entsteht eine positive Beziehung zwischen Praxisanforderungen und wissenschaftlichen Möglichkeiten.
Aktuell organisiert die Deutsche Rasengesellschaft e.V. (DRG), als Vertragspartner mit der Hochschule, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Anwendung.
So werden auch seit einiger Zeit eine Reihe von Forschungsergebnissen in der Fachzeitschrift „Rasen-Turf-Gazon“ veröffentlicht.
Themen der Rasenforschung für Facharbeiten
Der regelmäßige Austausch mit der Rasenpraxis führt bei der Themenwahl zur anwendungsbezogenen Rasenforschung zu hochaktuellen Herausforderungen wie, Rasenqualität und Umwelt, Ressourcenschonung von Wasser und Nährstoffen für das nachhaltige Rasenmanagement sowie Auswirkungen des Klimawandels auf die Gräser- Verwendung.
Angeregt durch die trockenen Sommermonate der letzten Jahre, bei denen für alle Verantwortlichen in der Rasenpflege deutlich wurde, dass die Rasengräser eine begrenzte Hitze- und Trockenheitstoleranz besitzen, entstand an der Hochschule eine Untersuchung zur Auswirkung von Trockenstress auf unterschiedliche Rasengräser.
Insbesondere vor dem Hintergrund der öffentlichen Wahrnehmung der Wassernutzung für die Rasenberegnung, werden nachhaltige Konzepte zur Rasenbewirtschaftung gefordert.
NITZSCHKE et al. (2021) berichteten über die Ergebnisse der Untersuchungen aus der Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück, wie sich die Gräser unter Stressbedingungen verhalten und anpassen können. Im Mittelpunkt der Masterarbeit standen folgende Fragen:
a. Welche Auswirkungen hat Trockenstress auf unterschiedliche Einzel-Rasengräserarten im Vergleich zu Saatgutmischungen?
b. Wie verläuft das Regenerationsvermögen im Anschluss an eine Beregnung?
Weiterer Forschungsbedarf
Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass für den Bereich der Regenerationsfähigkeit von Gräsern nach Trockenstress weiterer Forschungsbedarf besteht. Das Ausmaß von Zellschädigungen und die daraus resultierende Beeinträchtigung der Stoffwechselvorgänge sind noch nicht hinreichend dokumentiert (NITZSCHKE et al., 2021).
Im Hinblick auf die Beurteilung der Trockentoleranz von Gräsern sollte zukünftig dem Regenerationsvermögen eine größere Bedeutung eingeräumt werden.
Hier könnte die Anwendung von Biostimulanzien im Pflegekonzept für Rasenflächen eine wichtige Rolle spielen.
Quellenhinweis:
- NITZSCHKE, S., W. PRÄMASSING und K.G. MÜLLER-BECK, 2021: Trockenstress an Gebrauchsrasenmischungen und einzelnen Arten sowie die Bewertung der Regenerationspotenziale. Z. Rasen-Turf-Gazon, 2-2021
- Hochschule-OS, 2023: Rasenwissenschaften.
www.stb-hsos.de/ilos/weiterbildung/nachhaltiges-rasenmanagement
Autor
Dr. Klaus Müller-Beck
E-Mail: klaus.mueller-beck@t-online.de