43. Report-Ausgabe
Tipp vom Fachmann - Werkzeugpflege
Zur perfekten Rasenpflege gehört neben dem Fachwissen und zahlreichen Geräten und Maschinen natürlich auch das richtige Werkzeug. Jeder noch so gute Rasenmäher benötigt irgendwann neue Messer. Jetzt wo der Herbst vor der Tür steht, heißt es daher: Geräte pflegen, Werkzeugsätze überprüfen und bei Bedarf ersetzen, damit wir im kommenden Frühjahr - ohne Probleme - direkt in die neue Rasenpflege-Saison starten können.
Ein gut geschnittener Rasen sieht nach dem Schnitt gleichmäßig und vital aus. Erkennen Sie nach dem Schnitt einen silbrigen Schimmer auf Ihrem Platz, sind die Gräser eher abgerissen und nicht geschnitten. Wir benötigen einen sauberen, klaren Schnitt. Stimmt die Arbeitsgeschwindigkeit nicht oder sind die Messer stumpf, reißt Ihr Mäher die Gräser ab. Das schwächt den Rasen und sieht schlecht aus. Deshalb: regelmäßig Messer prüfen, ggf. schärfen oder ersetzen.
Im Profibereich kommt es gerade bei der Bodenbearbeitung, also beim Lockern und Belüften von Sportrasen, auf widerstandsfähiges und entsprechend dimensioniertes Werkzeug an. So verwenden wir z.B. auf dem VertiDrain einen 22 - 24 mm (im Durchmesser) starken Vollspoon mit einer Länge von 40 cm. Da je Sportplatz bei der Tiefenlockerung zwischen 600.000 und 850.000 Löcher hergestellt werden, ist der Werkzeugverschleiß entsprechend hoch. Jeder Spoon dringt bei der großen Variante des Geräts 30.000- bis 42.500-mal in die Rasentragschicht ein und bricht Verdichtungen auf.
Kommen kleinere Geräte zum Einsatz, nimmt der Verschleiß an den Werkzeugsätzen sogar zu, da weniger Bodenmeißel (Spoons) die gleiche Lochanzahl herstellen müssen. Das gilt natürlich ebenso für das Aerifizieren (auch Lochen oder Belüften genannt) mit Voll- oder Hohlmeißeln. Hier liegt die Lochanzahl je qm meistens bei ca. 300 Loch, um den Gasaustausch in der Rasentragschicht im Wurzelbereich der Gräser zu verbessern. So steigt die Gesamtlochanzahl pro Platz dabei schnell auf 1,65 bis 2,25 Millionen Löcher - ein wahrer Marathon für jeden Werkzeugsatz!
Bei der intensiven Schlitzlockerung mit dem INTERGREEN-Terraforce bzw. Aeriforce System, ist der Werkzeugverschleiß noch höher, da die Fräsmesser bei der Schlitzlockerung permanent Material aus dem Spielfeld herausfräsen. Auf sandigen Spielfeldaufbauten und DIN-Rasentragschichten müssen diese Werkzeugsätze sehr häufig getauscht werden. Wichtig: der Zustand der Messer gibt die Schlitztiefe und -breite vor, beeinflusst also wie viel Material ausgeworfen wird.
Auch der Erfolg des Verticutierens und anderer Pflegemaßnahmen hängt direkt von der Maschinenpflege und dem Zustand der verwendeten Werkzeugsätze ab. Ein neues Gerät mit falschem oder schlechtem Werkzeug sieht vielleicht im Einsatz optisch gut aus, aber das Arbeitsergebnis eines alten Geräts, mit richtigem Werkzeug ist um Welten besser. Fazit: auf das Werkzeug kommt es an und Profis wissen das!