Aktuelle-Meldung | 25.09.2025
Platzpflege und Messdaten gehören zusammen
Fragt man die jungen Kollegen aus der Rasenforschung an der Hochschule Osnabrück zur Entwicklung der Sportplatzpflege in der Zukunft, so blicken sie auf die jüngsten Erfahrungen bei der Internationalen Weltrasenkonferenz ITRC in Japan zurück und kommen zu folgender Einschätzung:
„Die Platzpflege von morgen wird daran gemessen, wie effizient sie Spielqualität, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung miteinander verbindet, erwartet wird ein praxisnaher Einsatz digitaler Technologien, klimaangepasster Pflegestrategien und innovativer Rasenlösungen.“
Die Digitalisierung wird somit zu einem zentralen Treiber der Sportplatzpflege der Zukunft. Datengestützte Entscheidungen rücken in den Fokus: Sensoren, Drohnen und Apps liefern präzise Informationen über Bodenfeuchte, Nährstoffstatus und Belastungsintensität. Automatisierte Systeme optimieren Bewässerung, Düngung und Pflegeintervalle, sodass Ressourcen wie Wasser, Dünger und Energie gezielt zur Effizienzsteigerung eingesetzt werden.
Durch die digitale Auswertung lassen sich klima- und standortgerechte Pflegekonzepte im Sinne der Nachhaltigkeit anpassen. Mit digitalen Plattformen werden Transparenz und Dokumentation sichergestellt, sodass eine lückenlose Nachverfolgung und die Kommunikation mit Vereinen, Behörden und Fördergebern erleichtert werden. Die spezialisierten Dienstleister werden hier eine Vorreiterrolle übernehmen.
Forschung unterstützt Innovation
Auch an der Hochschule Osnabrück folgt man bereits diesem Trend, denn bei der offiziellen Eröffnung der KORA-Rasenversuchsfläche am 18.9.2025, wurde eine Reihe von aktuellen Messvorrichtungen zur Qualitätsbestimmung bei Strapazierrasen vorgestellt (Abbildungen 1 +2). So forscht man bei KORA an innovativen Fragestellungen wie der modernen Phänotypisierung. Mithilfe eines Agrarroboters und KI-gestützter Sensorik werden Pflanzeneigenschaften automatisiert erfasst und analysiert. Dieser methodische Fortschritt erhöht die Effizienz der Forschung und ermöglicht nachhaltige Lösungen für künftige Herausforderungen wie Klimawandel oder neue Schaderreger.
„Mit KORA haben wir eine Plattform geschaffen, die die gesamte Bandbreite der Rasenforschung abbildet – von Grundlagenuntersuchungen bis zu konkreten Empfehlungen für die Praxis“, erklärte Prof. Martin Thieme-Hack, Professor für Landschaftsbau, bei der Eröffnung. „Das Kompetenzzentrum ist damit ein Bindeglied zwischen nationaler sowie internationaler Forschung und der Praxis“ (KORA, 2025).

In den Fachkreisen erwartet man, dass sich die Digitalisierung rasch vom Hilfsmittel zum Standardwerkzeug entwickeln wird. Sie macht somit die Sportplatzpflege effizienter, nachhaltiger und auch für kleinere Vereine professionell beherrschbar.
„Digitalisierung wird vom Trend zum Standard.“
Die INTERGREEN-Partnerbetriebe unterstützen gemeinsam die Forschungsaktivitäten am KORA. Durch das Networking nutzen sie innovative Verfahren, die in der Praxis durch geeignete Konzepte bei der Pflege von Rasenflächen Anwendung finden.
Quellenverzeichnis:
- KORA, 2025: Hochschule Osnabrück eröffnet Kompetenzzentrum Rasen. PM Hochschule Osnabrück.
www.hs-osnabrueck.de/kompetenzzentrum-rasen/
Autor: Dr. Klaus G. Müller-Beck